Tierheilpraxis Sybille Traum     

Praxisbetrieb und mobiler Einsatz    

In memoriam


Lange habe ich überlegt, ob ich diese Seite hier einfügen soll ... ob sie auf einer professionellen Website etwas zu suchen hat. Und dann entschied ich ... ja, das hat sie! Die Geschichten hinter den Bildern sind ein Teil meines Lebens. Meine eigenen Fellnasen hatten und haben einen großen Anteil daran, was ich heute tue.

Und es bleibt natürlich auch die Erinnerung an mir anvertraute Patienten, die wir gehen lassen mussten. Sei es, dass ein zu weit fortgeschrittenes Krankheitsgeschehen oder aber das Alter an irgendeinem Punkt keine Hilfe mehr zuließ und seinen Tribut forderte. Sie alle lagen mir am Herzen und ich fühle mit ihren menschlichen Lebensbegleitern.

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Anders ausgedrückt: Es gibt nun mal zwei Seiten der Medaille - je mehr man ein Lebewesen liebt, desto größer ist der Schmerz und die Trauer, wenn man es leiden sehen und gehen lassen muss. Der zeitliche Abstand legt nach und nach einen "Weichzeichner" über die Trauer, aber er macht sie niemals unfühlbar und niemals unvergessen.

Mögen diese Fotos und die kleinen Geschichten dazu beitragen, die Erinnerung lebendig zu erhalten. Denn nur, was man vergisst, ist wirklich tot .......



Wer auch immer behauptet,
Glück könne man nicht anfassen,
hatte niemals zusammen mit seinem Pferd die Nase im Wind,
niemals einen Hund an seiner Seite
oder eine schnurrende Katze im Arm !


Mein erstes eigenes Pferd kam 1984 zu mir, der spanisch-ägyptisch gezogene Vollblut-Araber 'Ghamal', mit dem ich damals auch meine ersten Distanzrennen bestritt. Er war ein Flaschenkind, weil seine Mama nicht genügend Milch für ihn hatte. Damit war der Grundstein für seine extreme Bindung an Menschen gelegt. Er war ein richtiges Schlitzohr, aber immer freundlich und umgänglich.

Von "Arabitis" befallen (bis heute), kam 1987 der gekörte Hengst 'Sabek Ibn Saher' aus der Zucht des Haupt- und Landgestüts Marbach für Ghamal als Stallgefährte. Er sollte damals eigentlich als asiler Weil-Marbacher als Zuchthengst im Gestüt verbleiben, aber ich konnte ihn trotzdem zu mir nach Hause holen. Anerkannt vom Verband der Züchter des Arabischen Pferdes und vom Zuchtverband für Deutsche Pferde für alle Rassen, erfolgreiche Hengstleistungsprüfung im 100-Tage-Test in Marbach, stand er erfolgreich im Zuchteinsatz.

Beide Schimmelchen waren dem Menschen zugewandte, zuverlässige, charakterstarke und liebenswerte Vertreter ihrer Rasse - an der Hand, unterm Sattel und vor der Kutsche. Wir hatten etliche brenzlige Situationen. In keiner haben mich die beiden je im Stich gelassen.

Weitere Arabische Vollblüter folgten im Stall, aber keiner stand mir so nah wie die beiden Schimmel. Sie sind schon lange auf den immergrünen Weiden, aber ich erinnere mich gerne an die schöne Zeit.


Im Lauf der Jahre blieben wir nicht vor traurigen Abschieden von fellnasigen Familienmitgliedern verschont .....

'Feli', unser schwarz-rotes Langhaardackelmädchen, das uns 14 Jahre begleitet hat und in dieser Zeit immer sehr deutlich gezeigt hat, was sie mag und was nicht - wie sich das eben für einen Dackel gehört. 'Feli' folgte meinen beiden Rauhhaardackelhündinnen 'Conni' und 'Jacky' und dem Langhaarrüden 'Maxl'. Die Border Collie-Geschwister 'Yuma' und 'Micki' waren ebenfalls lange Jahre Teil der Familie. 'Yuma' hing sehr an 'Sabek' und hat ihn lange gesucht, als sein großer Freund unsere Familie verlassen hat.

'Schorschi', unser lieber getigerter Bauernhofkater, den wir gerade mal 3-jährig an eine heimtückische Virusinfektion verloren haben und seine Wurfschwester 'Lissy' - unsere tapfere 'Liese', die Oberschmusebacke, die ihn um 12 1/2 Jahre überlebt hat. Wenn sie einem anschaute, bestand ihr ganzes Gesichtchen scheinbar nur aus Augen und ihr liebstes Plätzchen war so nah wie es ging bei ihren Menschen ! Man hatte uns vor Bauernhofkatzen gewarnt - allen Unkenrufen zum Trotz ist außer einer im jugendlichen Eifer versehentlich umgekippten Vase nie etwas kaputtgegangen. 'Schorschi' ist neben seiner Dackelfreundin 'Feli' noch in der alten Heimat, im Odenwald begraben.

Der Norwegische Waldkater 'Gusti' (alias 'Svartfjellet's Nico'), den wir 1-jährig von Freunden übernahmen, weil er sich nicht mit einem Hundewelpen abfinden konnte, sich aber prima mit unserer 'Feli' verstand. Wie 'Schorschi' war auch er ein Seelchen von Kater. Er war ehrfurchteinflößend in seiner Erscheinung, aber sehr sanft und folgsamer als so mancher Hund. Und keiner kann so gut Köpfchen geben wie er es konnte !

Und unser Russisch-Blau-Mix 'Seppi' (alias 'Shadow') aus dem Tierheim Aschaffenburg, das ihn uns als Halbwüchsigen anvertraut hat - schon mit dem Hinweis, dass er ein sehr außergewöhnlicher kleiner Kater ist! Keine Beschreibung würde ihm völlig gerecht werden - voller Energie und Tatendrang, an allem interessiert, ständig präsent... Kochen, Bettenmachen, Schreibtischarbeit - nichts blieb unbeobachtet, stimmlich unkommentiert und unangefingert. Wer behauptet, ein Tier könne einem Menschen direkt in die Seele schauen, hat wohl unserem 'Seppi' in die Augen gesehen. Er kam 2 Wochen vor 'Gusti' zu uns in die Familie und schloss sich 'Lissy' sofort an. Auch 'Lissy' und 'Seppi' haben ihr letztes Bettchen nebeneinander. Die beiden haben uns im Abstand von nur 5 Wochen verlassen.


Wir vermissen euch so sehr; ihr habt unschliessbare Lücken in unserem Leben hinterlassen ! Danke für die Jahre, die ihr uns begleitet habt ! Wir hoffen, dass es euch gut geht ... wo auch immer eure Seelen jetzt sind ...









© alle Fotos: Sybille Traum


E-Mail
Anruf
Karte
Infos